Infos zur gymnasialen Oberstufe in Berlin 2024

Nachdem die 10. Klasse geschafft ist, steht der Eintritt in die gymnasiale Oberstufe bevor und damit der Beginn des neuen Lebensabschnitts auf dem Weg zum Abitur. Hier klären wir alle deine Fragen zum Ablauf, Kurswahl und Aufbau.

Einführungsphase und Qualifikationsphase

In Berlin dauert die Oberstufe je nach Schulform unterschiedlich lange, sodass das Abitur entweder nach 12 oder 13 Schuljahren erreicht werden kann.

SchulformAbschluss­jahr
GymnasiumAbitur nach 12 Jahren
Integrierte Sekundar­schule (ISS)Abitur nach 13 Jahren
Gemein­schafts­schuleAbitur nach 13 Jahren
Berufliches GymnasiumAbitur nach 13 Jahren

Voraussetzung für den Besuch der gymnasialen Oberstufe ist der Erhalt des mittleren Schulabschlusses (MSA) und die Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe.

Einführungsphase

Die Oberstufe fängt mit der Einführungsphase an, in der auf die Inhalte und das Kurssystem vorbereitet wird. Am Gymnasium gibt es keine klassische Einführungsphase, sondern die 10. Klasse dient hier zeitgleich als Abschluss der Sekundarstufe I und auch als Ersatz der Einführungsphase.

Alle anderen Schularten (Integrierte Sekundarschule, Gemeinschaftsschule, berufliches Gymnasium) beenden zwar ebenfalls die Sekundarstufe I mit dem mittleren Schulabschluss in der 10. Klasse, jedoch wird hier die Jahrgangsstufe 11 als Einführungsphase bezeichnet.

Einführungsphase und Qualifikationspahse in der Oberstufe nach Schulform

Neben dem üblichen Klassenverband gibt es zusätzliche Wahlpflicht- und Wahlkurse, die belegt werden können. Diese sind je nach Schule unterschiedlich. Um bestimmte Fächer wie Darstellendes Spiel oder Informatik später im Abitur als Prüfungsfächer wählen zu können, müssen diese bereits in der Einführungsphase belegt worden sein.

Qualifikationsphase

Im Anschluss an die Einführungsphase folgt die sogenannte zweijährige Qualifikationsphase. Die hier erbrachten Leistungen und Noten fließen in die Abiturnote mit ein.

Zusammengefasst schließt die 10. Klasse an allen Schularten mit dem mittleren Schulabschluss und es beginnt die Sekundarstufe II, die sich wie folgt gliedert:

  • an Gymnasien: (abiturrelevante) Qualifikationsphase in der 11. und 12. Jahrgangsstufe
  • an allen anderen Schulen: Einführungsphase in der 11. Klasse und Qualifikationsphase in der 12. und 13. Jahrgangsstufe

Die Qualifikationsphase wird üblicherweise in vier Halbjahre geteilt, die sogenannten Semester (1 bis 4). Denn die Noten jedes Semesters gehen gleichermaßen in die Berechnung der Abiturnote ein. Jedes Semesterzeugnis ist (im Gegensatz zu den früheren Halbjahreszeugnissen) ein „vollwertiges” Zeugnis.

 

Kurswahl und Abiturnote

Welche Kurse müssen für das Abitur gewählt werden?

Am Gymnasium müssen insgesamt 40 Kurse (also 10 pro Semester) und an den anderen Schularten (Integrierte Sekundarschule, Gemeinschaftsschule, berufliches Gymnasium) mindestens 34 Kurse belegt werden. Darunter genau zwei Leistungskursfächer (entsprechen 8 Kursen in 4 Semestern) sowie weitere Pflichtfächer wie Mathematik, Deutsch, eine Fremdsprache und Sport. Alle Infos inklusive Checkliste zur Kurswahl findest du hier:

Wie berechnet sich die Abiturnote in Berlin?

Die Abiturnote berechnet sich zu zwei Dritteln (67 %) aus deinen Kursnoten der 4 Semester und zu einem Drittel aus den Noten deiner Abiturprüfungen

Es müssen jedoch nur ein Teil deiner Kurse eingebracht werden, d. h. nicht alle Semesternoten zählen in dein Abitur rein. Für alle belegpflichtigen Kurse (außer Sport) gilt jedoch, dass diese auch eingebracht werden müssen. Das sind:

  • alle Leistungskurse
  • alle Kurse des 3. und 4. Prüfungsfachs
  • mindestens das letzte Semester im Referenzfach der Präsentationsprüfung (5. PK)
  • alle weiteren Pflichtkurse

 

Versetzung in die Qualifikationsphase

An Gymnasien muss nach der 10. Jahrgangsstufe der MSA bestanden sowie die Versetzung erfolgt sein, um in die Qualifikationsphase zu gelangen.

Für andere Schulen mit der Einführungsphase in der 11. Klasse entscheidet die Klassenkonferenz anhand der Jahrgangsnoten der Einführungsphase über die Versetzung in die Qualifikationsphase. Dies ist der Fall, wenn

  • in maximal einem Fach weniger als 4 Punkte erreicht wurden oder
  • in maximal zwei Fächern weniger als 4 Punkte erreicht wurden und beide ausgeglichen werden können. Es darf höchstens ein Fach mit 0 Punkten (bzw. Note 6) bewertet worden sein.

Ausgleich

Als Ausgleich gelten zwei Fächer, wobei

  • in beiden mindestens 7 Punkte (bzw. Note 3-) benötigt werden,
  • nur eines davon Sport, Kunst, Musik oder Darstellendes Spiel sein darf,
  • es nicht zweimal das gleiche Fach (z. B. einmal Mathe aus dem Pflicht- und einmal Wahlpflichtbereich) ist.

Sollte eine Versetzung nicht möglich sein, muss die Einführungsphase wiederholt werden. Eine Wiederholung wird allerdings auf die Verweildauer in der gymnasialen Oberstufe angerechnet.

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