Einführungsphase und Qualifikationsphase
In Berlin dauert die Oberstufe je nach Schulform unterschiedlich lange, sodass das Abitur entweder nach 12 oder 13 Schuljahren erreicht werden kann.
Schulform | Abschlussjahr |
---|---|
Gymnasium | Abitur nach 12 Jahren |
Integrierte Sekundarschule (ISS) | Abitur nach 13 Jahren |
Gemeinschaftsschule | Abitur nach 13 Jahren |
Berufliches Gymnasium | Abitur nach 13 Jahren |
Voraussetzung für den Besuch der gymnasialen Oberstufe ist der Erhalt des mittleren Schulabschlusses (MSA) und die Berechtigung zum Besuch der gymnasialen Oberstufe.
Einführungsphase
Die Oberstufe fängt mit der Einführungsphase an, in der auf die Inhalte und das Kurssystem vorbereitet wird. Am Gymnasium gibt es keine klassische Einführungsphase, sondern die 10. Klasse dient hier zeitgleich als Abschluss der Sekundarstufe I und auch als Ersatz der Einführungsphase.
Alle anderen Schularten (Integrierte Sekundarschule, Gemeinschaftsschule, berufliches Gymnasium) beenden zwar ebenfalls die Sekundarstufe I mit dem mittleren Schulabschluss in der 10. Klasse, jedoch wird hier die Jahrgangsstufe 11 als Einführungsphase bezeichnet.
Neben dem üblichen Klassenverband gibt es zusätzliche Wahlpflicht- und Wahlkurse, die belegt werden können. Diese sind je nach Schule unterschiedlich. Um bestimmte Fächer wie Darstellendes Spiel oder Informatik später im Abitur als Prüfungsfächer wählen zu können, müssen diese bereits in der Einführungsphase belegt worden sein.
Qualifikationsphase
Im Anschluss an die Einführungsphase folgt die sogenannte zweijährige Qualifikationsphase. Die hier erbrachten Leistungen und Noten fließen in die Abiturnote mit ein.
Zusammengefasst schließt die 10. Klasse an allen Schularten mit dem mittleren Schulabschluss und es beginnt die Sekundarstufe II, die sich wie folgt gliedert:
- an Gymnasien: (abiturrelevante) Qualifikationsphase in der 11. und 12. Jahrgangsstufe
- an allen anderen Schulen: Einführungsphase in der 11. Klasse und Qualifikationsphase in der 12. und 13. Jahrgangsstufe
Die Qualifikationsphase wird üblicherweise in vier Halbjahre geteilt, die sogenannten Semester (1 bis 4). Denn die Noten jedes Semesters gehen gleichermaßen in die Berechnung der Abiturnote ein. Jedes Semesterzeugnis ist (im Gegensatz zu den früheren Halbjahreszeugnissen) ein „vollwertiges” Zeugnis.
Versetzung in die Qualifikationsphase
An Gymnasien muss nach der 10. Jahrgangsstufe der MSA bestanden sowie die Versetzung erfolgt sein, um in die Qualifikationsphase zu gelangen.
Für andere Schulen mit der Einführungsphase in der 11. Klasse entscheidet die Klassenkonferenz anhand der Jahrgangsnoten der Einführungsphase über die Versetzung in die Qualifikationsphase. Dies ist der Fall, wenn
- in maximal einem Fach weniger als 4 Punkte erreicht wurden oder
- in maximal zwei Fächern weniger als 4 Punkte erreicht wurden und beide ausgeglichen werden können. Es darf höchstens ein Fach mit 0 Punkten (bzw. Note 6) bewertet worden sein.
Ausgleich
Als Ausgleich gelten zwei Fächer, wobei
- in beiden mindestens 7 Punkte (bzw. Note 3-) benötigt werden,
- nur eines davon Sport, Kunst, Musik oder Darstellendes Spiel sein darf,
- es nicht zweimal das gleiche Fach (z. B. einmal Mathe aus dem Pflicht- und einmal Wahlpflichtbereich) ist.
Sollte eine Versetzung nicht möglich sein, muss die Einführungsphase wiederholt werden. Eine Wiederholung wird allerdings auf die Verweildauer in der gymnasialen Oberstufe angerechnet.